Die "anarchistisch-kommunistische Gruppe YAFAGO" (Youth Against Fascism and Governement) will am 2.10.2001 unter dem Motto "Es gibt 1000 Gründe, Deutschland zu hassen" demonstrieren. Unter Bezug auf den 11.9.2001 (Terroranschläge in den USA) beginnt eine Kampagne, die sich gegen die Demo und den Anmelder Steffen Dittes (PDS-Landtagsabgeordneter) richtet, letztlich wird die Demo verboten, Steffen Dittes muss als innenpolitischer Sprecher der Fraktion zurücktreten. Angelo Lucifero (ver.di) meldet für den 3.10. ein Straßenfest unter dem Motto "Fest der Einheit der Menschen" an, das wird von der Versammlungsbehörde als Ersatzveranstaltung bewertet und ebenfalls untersagt. OB Ruge hatte sich schon Monate vorher gegen das vom Bürgertisch Demokratie geplante Fest eingesetzt.
Nächster Versuch, YAFAGO und die Autonomen Thüringer Antifagruppen [ATAG] ergänzen das Demo-Motto mit der Passage "Für ein Ende der Gewalt", es gibt erneut eine Kampagne gegen die Demo, die aber scheitert. Die Demo findet mit ca. 350 Teilnehmer*innen statt. Gewerkschaften, Parteien und Kirche stellen Demobeobachter*innen. In der Allerheiligenstraße wird ein Straßenfest zum "Tag der Einheit der Menschen" gefeiert, organisiert von Gewerkschaften und LAG Antifa/Antira, Stände und Redebeiträge von Kirchens, linken Gruppen, besetztem Haus, Geflüchtetengruppen, Bürgerinitative gegen Billiglohn, etc.
Die bundesweiten Einheitsfeierlichkeiten finden in Erfurt statt, es gibt eine Fressmeile und Stände, bei denen sich die 16 Bundesländer, die Bundesministerien und verschiedene Bundesbehörden (u.A. die Bundeswehr) vorstellen. Auf mehreren Bühnen spielen Bands, es werden Politikerreden aus dem Bundestag übertragen, auf dem Domplatz spricht der Bundespräsident. Dagegen gibt es verschiedene Aktionen: Mila26 organisiert mit 40 antideutschen Gruppen eine bundesweite Demo unter dem Motto "Deutschland hassen", die mit ca. 300 Teilnehmer*innen stattfindet. In der Offenen Arbeit gibt es ein Indymedia-Center, dazu Kleingruppenaktionen wie eine Jubeldemo und einen Bannerdrop. Linke Gewerkschafter*innen machen eine Anti-Harzt-Aktion. Das Fest zum "Tag der Einheit der Menschen" findet zum dritten Mal statt.